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Von Hirten und anderen Armseligen

Vielleicht haben Sie es die Tage ja mitbekommen: die Hirten sind die ersten, die Gott für das Jesus-Kind im Stall loben. Hirten, damals die Verachteten in der Gesellschaft, elend, armselig und stinkig. Sie leben als Nomaden, was schon zur Zeit von Jesus den Abscheu der feinen Gesellschaft hervorruft. Aber scheinbar passt es genau zum armseligen Jesus, der unter erbärmlichen Verhältnissen das Licht dieser Welt erblickt. Ein Anti-König, empfangen von den aller Armseligsten der damaligen Welt. Und heute? Da wären‘s an der Krippe vielleicht die Flüchtlinge, die Kriegsopfer oder die geschundenen Paketboten, die uns in den letzten Tagen die Weihnachtsgeschenke ins Haus gebracht haben. Hirten unserer Zeit. Heute, wo sich für viele die Lebensbedingungen verschlechtern. Hirten an der Krippe Jesu Weihnachten 2024: Das könnten heute viele von uns sein. Menschen auf der Suche nach einem Platz auf dieser Welt, der zu ihnen passt. Wo sie ankommen, wo sie ein Zuhause haben. Wo sie unter menschenwürdigen Verhältnissen leben und arbeiten können. Wo sie nicht bedroht durch Krieg und Gewalt sind. Die passen zu denen, die als Erste an der Krippe sind. Die ein Kind anschauen, das die Welt zum Guten verändern soll – so unglaublich es in diesem Moment vielleicht auf sie wirkt. Aber genauso unglaublich, dass wir seinen Traum der anderen Welt auch heute noch träumen, über 2000 Jahre danach.