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Von guten Mächten wunderbar geborgen

Von guten Mächten wunderbar geborgen – ein Silvestergedicht. Geschrieben 1944 – in der Todeszelle. Damals, als Deutschland zusammenbrach. Der Krieg verloren, das Land moralisch am Boden, dazu Menschen ohne Hoffnung. Von guten Mächten wunderbar geborgen. Dietrich Bonhoeffer hat es geschrieben. Pfarrer, Widerstandskämpfer, Christ. Mit hoffnungsvollen Worten dichtet er gegen seine Angst. Sie werden ihn wohl noch hinrichten. Die Nazis, die er von Anfang an bekämpft hat. Mit Worten, später sogar in der Gruppe, die Hitler ermorden wollte. Für einen Pfarrer war das ein spannender Weg. Tyrannenmord. Wohlwissend, dass die Zehn Gebote so etwas verbieten. Als das Attentat fehlschlägt im Juli 44, rechnet er mit seiner Hinrichtung. Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Er findet große Worte. Hoffnung gegen das hoffnungslose Ende. Jetzt, am Silvestertag 1944. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiss an jedem neuen Tag. Bonhoeffer lässt seine Hoffnung ausstrahlen auf alle, die an Silvester Angst haben vor dem, was kommt. Wo das neue Jahr mehr Risiken als Chancen zu haben scheint. Wo wir nicht wissen, wieviel Frieden, Wohlstand, wieviel Freiheit wir haben werden. Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Der Mann in der Todeszelle setzt den Zukunftsängsten Grenzen. Auch wenn es noch so dick kommt, bist du nie von Gott verlassen. Für Bonhoeffer eine geradezu unglaubliche Lebenskraft, die seither ansteckend wirkt. Von guten Mächten wunderbar geborgen – das wünsche ich Ihnen für das kommende Jahr 2024.