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To-do-Listen

Manchmal nutze ich ein Post-it in klein, wenn es nur eine Kleinigkeit ist, viel häufiger aber große To-do-Listen. Gerne im Din A4- Format. Ich schreibe diese Listen mit viel Liebe. Und mit noch viel größerer Liebe markiere ich die Dinge, die ich erledigt habe. Manchmal mit einem grünen Haken, manchmal streiche ich sie aber auch mit einem dicken Rot durch.

Bisher dachte ich, To-do-Listen zu verfassen sei eine menschliche Leidenschaft. Dass aber auch Gott sich ähnlich organisiert, das habe ich in der Bibel entdeckt, beim Propheten Jesaja.

Der legt Gott in den Mund: „O Jerusalem, ich habe Wächter über deine Mauern bestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nicht mehr schweigen sollen.“

Keine Zettel wie bei mir, Menschen, Wächter auf den Mauern, erledigen für Gott den Erinnerungsservice: Sie sollen ihn ständig daran erinnern, dass er Jerusalem wieder zur Blüte bringen soll.

Ein lautes, hörbares „Post-it“ für Gott, das auch für alle anderen hörbar ist und erinnern soll. Erinnern an eine Liebe, an eine Beziehung und Verbindung, die von Gott nicht vergessen wurde. Eine Erinnerungshilfe, die die Sehnsucht Gottes nach seinen Menschen und die Sehnsucht der Menschen nach Gott aufrecht halten soll. Was für eine tolle Szene.

Göttliche Büroorganisation ist halt eine Nummer größer! Doch wenn ich mir vorstelle, ich bekäme meine Listen den ganzen Tag vorgelesen – ich bin schon froh, dass meine Post-its still sind.