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Teuflisch (gutes) Getränk

Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben – das eine Scheusal der Hölle mit dem noch viel gruseligeren Bösen bekämpfen. Und genau das ist die Geschichte von – Coca-Cola. Zumindest so ungefähr. Denn der Erfinder der Kultbrause hat seinerzeit gerade die Hölle erlebt. Amerikanischer Bürgerkrieg, selbst verwundet und morphiumsüchtig. Als Apotheker merkt er schnell, dass ihn das Zeug kaputt macht. Aber zum Glück gibt’s was Neues. Nebenwirkungen noch nicht geklärt, aber es hilft: Kokain. Er rührt das Zeug in eine süße Brühe und ist begeistert. Kein Morphium mehr nötig. Sein Coca-Getränk löst all seine Probleme und hat auch noch einen tollen Geschmack. Kein Wunder, dass das Wundermittel ein regelrechter Verkaufsschlager wird. Und, so denkt unser Erfinder, gut, dass ich die Droge Morphium endlich los bin. Doch dass er den einen Drogenteufel mit dem anderen ausgetrieben hat – frei nach biblischer Teufelbeelzebubtheorie – hat ihn dann am Ende der anderen Sucht zum Opfer fallen lassen. Auch hat ihn seine Erfindung nicht reich gemacht. Den Großteil seines Patents hat er aus Geldnot verkaufen müssen – und die Käufer machen seither große Kasse. Aus dem Kampf der beiden teuflischen Drogen wird am Ende vielleicht nicht das gesündeste, aber wohl das erfolgreichste Getränk überhaupt – übrigens seit 1900 ohne den Zusatz von Kokain. Verblüffend, was aus dem Kampf mit dem teuflisch Bösen am Ende doch Leckeres entstehen kann.