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Suchen

Immer, wenn man es braucht, ist es nicht da! Kennen Sie das auch? Noch gestern hatte ich es in der Hand – ohne es zu brauchen, also, ich meine, es auf jeden Fall, dass ich es in der Hand gehabt hätte. Und heute, da finde ich es einfach nicht mehr wieder. Ich suche an allen möglichen und unmöglichen Stellen und es ist nicht aufzutreiben. Die Suche ergreift regelrecht Besitz von mir, lässt mich nicht mehr los und an etwas anderes zu denken ist unmöglich.

Noch gestern ist es mir so ergangen. Ich habe beim besten Willen den Stick für meinen Computer nicht mehr gefunden, aber dringend gebraucht. Vor meinem inneren Auge habe ich ihn genau gesehen. Im Arbeitszimmer eben hatte ich ihn noch und sonst lege ich ihn immer in die linke Schublade meines Schreibtisches. Doch diesmal?! Wenn ich ehrlich bin, habe ich ihn immer noch nicht gefunden, wie vom Erdboden verschluckt.

Suchen – eigentlich ist das ganze Leben eine einzige Suche. Eine Suche nach Glück, nach Erfüllung, eine Suche nach Liebe und Anerkennung, eine Suche nach dem Sinn des Lebens, nach dem, was das Leben im Innersten zusammenhält, nach dem was uns trägt. Gerade in der dunklen Jahreszeit, wenn die Nächte länger als die Tage sind, kann diese Suche, die Suche nach Wärme und Geborgenheit, zur Qual werden.

Ich glaube, letztlich ist es doch eine Suche nach Gott, bei der wir nur deshalb nicht zu verzweifeln brauchen, weil Gott selbst zu uns gekommen ist, er hat menschliche Gestalt angenommen, um uns ganz nahe zu sein. Und auch wenn unsere Suche immer weiter geht, hat Gott uns doch schon längst gefunden.