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Stasi

Die Stasi ist nicht der liebe Gott. Ein Glück. Auch, wenn sie den Anspruch hatte, alles zu wissen. Als vor ziemlich genau 70 Jahren die DDR ihr Ministerium für Staatssicherheit gegründet hat, da hat sie vom perfekten Spitzelstaat geträumt. Statt mit Vertrauen bei den Bürgern, pardon, Genossen zu rechnen, wollten die Herrschenden auf Nummer sicher gehen. Frei nach dem Motto: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Letztlich haben sie auf diese Weise die Strukturprobleme ihres maroden Gesellschaftssystems vertuscht. Mit Gewalt wollten sie die Menschen zu ihrem vermeintlichen Glück zwingen. Und hatten selbst die Ahnung, dass das eine ziemlich verlogene Geschichte war. Also half nur Druck, Zwang und eben Bespitzelung. Jede Kritik im Keim ersticken. So war es gedacht. Und hat immerhin 40 Jahre funktioniert.

Es ist ein Vorurteil, dass auch der christliche Gott nach dem Prinzip der Stasi funktioniert. Speziell, wenn Kinder ihn nur als drohenden Oberaufpasser erleben, besteht diese Gefahr. Jesus hat den Menschen seinerzeit diese Angst nehmen wollen. Er hat Gott beschrieben als Vater, als einen, der auf Vertrauen setzt und nicht auf Strafe. Der die Liebe ist. Und der das Gute will für die Menschen. Immerhin hat er sie ja auch erschaffen. Vielleicht hat er ja auch mit einem Schmunzeln mitverfolgt, wie es mit der Stasi zu Ende gegangen ist. So, wie er sich immer freut, wenn Ungerechtigkeit verliert. So steht es zumindest in der Bibel. Und ich hoffe, dass die nicht nur im Fall der Stasi Recht behält. Unser aller wegen, weil wir als freie Menschen, als Gottes geliebte Kinder, mehr verdient haben als Stasi und Bespitzelung.