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Stadt – Ort der Halunken

Früher galt die Stadt als Ort der Halunken. Schon Kain, der seinen Bruder Abel erschlug, flüchtete in eine Stadt. Da passt so einer hin, ist die heimliche, unausgesprochene Botschaft der Bibel. Später hieß es: Stadtluft macht frei. Im Mittelalter konnten dort aber nicht nur arme Bauern eine neue Chance finden, sondern auch so mancher Kleinkriminelle. Hatte er es erst einmal in die Stadt geschafft, konnte ihm schon nach kurzer Zeit nichts mehr passieren.

Heute sind Städte beliebter denn je. Hier ist viel los, hier kann man sich verabreden, hier hat man kurze Wege. Wer auf dem Land lebt, empfindet das oft als ab vom Schuss. Anderseits sind Städte viel bedrohlicher als Dörfer. Die Kriminalität ist höher, der Zusammenhalt der Leute schlechter und Mitmenschlichkeit verschwindet in Nischen. Stadtmensch sein ist eben nicht immer einfach. Du musst einfach fit sein, cool und am besten noch reich. Dann ist die Stadt das Beste, was Dir passieren kann. Umgekehrt sind dort Durchhänger, Lebenskrisen und Armut noch härter als anderswo. Kein Wunder, wenn die Bibel sich Gedanken macht über Menschen in den Städten. Über ihre Lebenskrisen, ihr Scheitern und darüber, dass sie so schwer echte Freunde finden.

Die Stadt als Ort der Halunken. Das zieht sich durch die Menschheitsgeschichte. Aber natürlich lässt sich auch dort was machen. Die Christen haben früh in den Großstädten damit begonnen. Mit Ideen, den Armen und Frustrierten zu helfen. Damit auch die Stadt ein Ort ist, wo es sich gut und glücklich leben lässt.