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Schwerter zu Pflugscharen

„Der Herr wird zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“ Worte aus dem Buch des Propheten Jesaja.

Was tragen sie aus, die Verheißungen und Weissagungen der Prophetenbücher des Alten Testaments? Warum sollen wir sie heute noch lesen, diese Texte, die sich augenscheinlich immer noch nicht erfüllt haben? Der Frieden, wie ihn der Prophet Jesaja etwa beschreibt, in dem Schwerter zu Pflugscharen und Spieße zu Sicheln werden, ist nicht zu sehen. Dafür aber der Einschlag von Raketen.

Sie sind keine Gegenwartsbeschreibung, sondern textgewordene Hoffnung. Hoffnung auf Gottes Frieden. Eine Hoffnung, die eine kriegerische Menschheit vielleicht seit jeher umgetrieben hat. Die Sehnsucht nach einer Welt, die anders sein könnte als sie jetzt ist, sie wird durch diese Texte wachgehalten. Sie helfen mir, bei aller Ungeduld Geduld zu bewahren. Der alles umfassende Friede, den der Prophet Jesaja beschwört, der wird kommen, auch wenn wir es jetzt noch nicht sehen können und manches dem entgegenzustehen scheint.

Gleichzeitig sind Texte für mich wie ein Stachel, um bei aller Geduld ein gutes Stück ungeduldig zu bleiben, sich nicht abzufinden mit den Zuständen wie sie jetzt sind. Nichts muss bleiben, wie es ist. Daran glaube ich.