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Roulette des Teufels

Manchen gilt es als das Spiel des Teufels – Roulette. Weniger, weil hier Hab und Gut verspielt wird. Sondern wegen der Zahlen auf dem grünen Tuch. Von der Zero, der Null, bis zur 36. Zählt man sie zusammen, dann kommt man auf 666 – der Name des bösen Tiers aus der Offenbarung des Johannes, dem geheimnisvollen Buch am Ende der Bibel. 666. Magische Zahl der Satanisten, Symbol für das Böse schlechthin. Keiner weiß, warum es in der Bibel gerade die ist – dafür ist die Offenbarung von Anfang an ein geheimes Buch, nur für Eingeweihte verständlich. Vielleicht steht die 666 für Kaiser Nero, der angeblich Christinnen und Christen bei seinen Festen mit Pech hat übergießen und anzünden lassen. Sein Name in hebräischen Buchstaben, die in dieser Sprache zugleich Zahlen sind, ergeben 666. Zwar nicht mehr als eine Theorie, aber immerhin eine Möglichkeit. 666 – das Geheimnis der Zahl bleibt. Und auch ihr unheimlich-teuflischer Beigeschmack. So wie beim Roulette. Dabei ist die Begründung schon etwas abenteuerlich. Dann ließe sich eine ganze Menge auf dieser Welt verteufeln und ängstliche Gemüter in Schrecken versetzen. 36 Schulkinder in einer Klasse – die Klasse des Satans? Im Leben nicht. 36 Autos vor einer Ampel? Und so weiter. Sie ahnen, dass der Irrsinn hier nicht mehr weit ist. Nein, der Teufel und die Hölle, wenn es die überhaupt geben sollte, die lauern nicht im Glücksspiel. Eher frei nach dem Philosophen Jean-Paul Sartre: die Hölle, das sind die anderen – und eben nicht das Roulette.