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Regenbogen

Ein Regenbogen – am Ende stand er farbenleuchtend über der riesigen Flut. Eben ist eine Taube zur Arche zurückgekehrt, ein Blatt von einem Olivenbaum im Schnabel. Kundschafterin ist sie gewesen, für Noah, schauen, ob es wieder festes Land gibt. Und jetzt der Zweig. Noah hätte jubeln können. Denn der Alptraum schien an sein Ende zu kommen. Dabei hatten es die Menschen sich selbst zuzuschreiben. Böse waren sie, so heißt es in der Bibel, böse von Grund auf. Also selbst schuld, an der Flut und den Folgen. So, wie noch unzählige Menschen später. Schuld am Zustand dieser Welt, an Fluten, an Untergang und Verderben. Die Gedanken, die einem durch den Kopf gehen, haben sich seit Jahrtausenden nicht wesentlich verändert. Der Mensch ist böse von Jugend auf. So sagt es Gott zu Noah. Aber auch wenn die Menschheit so gar nichts dazu gelernt hat, auch, wenn immer noch eine menschengemachte Katastrophe die andere jagt – und jetzt verblüfft mich der Gott der Bibel – will er die Erde bewahren mit allem, was an Leben auf ihr ist. Starke Worte, wo wir heute eher in Weltuntergangsstimmung verfallen. Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Der Regenbogen besiegelt das Versprechen. In der Hoffnung, dass wir es Gott nicht allzu schwer machen, aber auch in der Gelassenheit, dass er uns und dieser Welt eine gute Zukunft verspricht.