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Potter-Verbrennung

Alamogordo ist ein verschlafenes Nest im Südwesten der USA. Bekannt wurde es, weil in der Nähe der erste Atombombentest stattgefunden hat. Auch hat Atari dort mal eine knappe Million Spielekonsolen in der Wüste vergraben lassen. Und dann gibt es in dem Ort auch noch den abergläubischen Hexenjäger: Pastor Brock mit seiner panischen Angst vor Gespenstern. Er will seine fanatische Gemeinde vor den Gefahren der Hexerei befreien, von einem Teufel in Gestalt von – Harry Potter. Brocks Predigt muss so eindrücklich gewesen sein, dass viele in Ekstase fielen. „Potter ist ein Teufel und er zerstört die Menschen“. Diese einfache Botschaft rückte die Welt der ängstlichen Gemeinde wieder zu Recht. Besonders, wenn sich das Teuflische so einfach beseitigen lässt. Einfach ein paar Bücher ins Feuer, und schon ist alles gut.

Aber es gab auch eine Demo gegen diesen schrägen Akt der Potter-Austreibung. Originell: hier haben sich einige als Hitler verkleidet – eine Erinnerung, wie der Nazi-Terror mit der Bücherverbrennung missliebiger Autoren begann.

Ganz nebenbei: Der durchgeknallte Pastor hat kein einziges Buch von Harry Potter selbst gelesen. Vielleicht hat er ja Angst gehabt, dass der Geist Potters seinem Fanatismus gefährlich werden könnte. Ein bisschen gnädiger war er übrigens mit Schneewittchen. Diese Bücher kamen nicht auf den Scheiterhaufen, die Leute durften sie einfach in die Papiertonne werfen…