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Neuanfang

Heute geht im Saarland die Schule wieder los. Ich finde, Schulbeginn bedeutet auch immer eine Art Neuanfang. Schüler kommen in eine neue Klasse, Lehrer kriegen neue Schüler. Das alles ist immer verbunden mit einem Gefühl der Ungewissheit- im Sinne von: „Mal kucken wie´s wird.“ Neuanfang bedeutet eben nicht immer, dass es besser wird. Das hat ein Bekannter von mir hautnah erfahren. Er hat vor einiger Zeit seine Stelle gewechselt. Er war nicht mehr zufrieden, ist in seine alte Heimat gezogen und hat eine neue Stelle angetreten. Mit einem Mal aber wird ihm klar, dass das falsch war. Er vermisst seine gewohnte Umgebung und seine alte Arbeit. Nun ist er total unglücklich und weiß nicht weiter. Im Gespräch mit ihm wird klar, dass er die Uhr zurückdrehen will. Aber er denkt, das geht nicht. Er traut sich nicht. Er müsste über seinen Schatten springen und beim alten Chef anrufen.

Solche Situationen gibt es immer wieder im Leben, nicht nur im Beruf. In der Bibel gibt es einen wunderbaren Satz: „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen.“ Tja, das wäre schön. Aber die Wirklichkeit sieht ja oft anders aus. Und doch brauche ich solche Sätze, um einen anderen Blickwinkel zu bekommen, um umzudenken. Um zu sehen, ob da doch was geht. Es hilft mir oft genug schon, dass ich die andere Perspektive wahrnehme. Dass ich eine neue Möglichkeit habe.

Ich wünsche meinem ehemaligen Kollegen, dass er es doch wagt. Es muss ja nicht gleich eine Mauer sein. Über den eigenen Schatten springen reicht ja auch für den Anfang. Und dabei hilft Gott ganz sicher. Wie bei jedem Neuanfang.