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Navi

„In zweihundert Metern links abbiegen. In einhundert Metern links abbiegen. In fünfzig Metern links abbiegen. Jetzt links abbiegen. Danach folgen Sie dem Straßenverlauf für zwei Kilometer.” So klingt mein Navi. Freundlich aber bestimmt bekomme ich gesagt, wo es langgeht. Und- das finde ich immer noch faszinierend: Es klappt! Mein Navi bringt mich tatsächlich dahin, wo ich hinmöchte. Meistens jedenfalls.

Ich habe es aber auch schon mal erlebt, dass es mich irgendwo in die Pampa geschickt hat. Auf irgendeinem einsamen Feldweg bin ich da gelandet. Mitten in der Nacht und völlig ohne Plan, wo ich langfahren sollte. Woran es gelegen hat, dass mein Navi da versagt hat – keine Ahnung. Ist ja aber auch egal. Feststeht: Auf dieser Fahrt hatte es mich nicht ans Ziel gebracht. Spätestens seit diesem Zeitpunkt ist mir klar, dass ich den Anweisungen des kleinen technischen Geräts über der Mittelkonsole meines Autos nicht blind folgen darf.

Und was im Auto gilt, das gilt auch im Leben. Da brauche ich ja auch so eine Art Navi. Etwas, das mir sagt, wo es langgeht. Das kann eine innere Stimme sein. Oder ein Bauchgefühl. Ohne ein anderer Mensch, der mir sagt: So oder so macht man das besten. Das beste Navi fürs Leben ist für mich jedoch die Bibel. Die hat mir schon so manchen guten Tipp für die Suche nach dem richtigen Weg. Zum Beispiel durch die Gebote und Regeln, die in ihr stehen. „Du sollst nicht töten“, heißt es in den zehn Geboten. Auf den ersten Blick eine ganz einfache Regel. Natürlich hab ich noch nie jemanden getötet, also umgebracht. Aber trotzdem hab ich das Gebot nicht immer wirklich befolgt.

Töten -das kann ich auch, ohne dass jemand stirbt. Töten kann ich auch, wenn ich jemanden daran hindere, sich zu entfalten, sich zu entwickeln. Wenn ich jemanden immer nur kritisieren und ihm nie wirklich die Chance gebe, mir zu zeigen, dass er wirklich was kann. Du sollst nicht töten – das ist eine der vielen Tipps aus der Bibel, die es zu befolgen lohnt. Nicht blind, das heißt einfach nur dem Wortlaut entsprechend. Sondern so, dass ich mich gründlich damit auseinandersetze, was noch alles gemeint ist mit den einfachen Worten: Du sollst nicht töten!“

Mancher Feldweg im Leben bleibt mir wahrscheinlich auch mithilfe der Bibel nicht erspart – aber ich habe die Hoffnung, eines Tages Gottes Stimme zu hören, die sagt: „Sie haben ihr Ziel erreicht.“