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Monopoly

In wenigen Minuten wird ein Vermögen gemacht, Kinder werden zu Hotelbesitzern, Mama entpuppt sich als Immobilienhai und Oma wandert ins Gefängnis. So geschehen zigmillionenfach bei – Monopoly. Das meist verkaufte Spiel aller Zeiten macht es möglich.

Dabei war es ursprünglich gegen die Macht von Monopolen und Spekulanten gedacht. Die Erfinderin des Ur-Monopoly, Elisabeth Magie, hatte mit dem Spiel ein Statement für mehr Gerechtigkeit setzen wolle. Als Mitglied der Quäker, einer christlichen Sondergemeinschaft, hat sie sich eingesetzt gegen Diskriminierung und Ausbeutung von Armen und Minderheiten. Das ist ihrer Meinung nach besonders durch die großen Kartelle Anfang des 20. Jahrhunderts passiert.

Leider hat das Spiel dadurch anfangs einen bemüht pädagogischen Anstrich gehabt – ganz schlecht für die Verkaufszahlen. Entsprechend hat Parker Brothers, der Spieleverlag, kein Interesse gehabt, das Patent zu kaufen. Erst als ein Heizungsbauer die Idee in den 1930er Jahren aufgegriffen hat, sind die Parker Brothers eingestiegen. Ein Segen für sie, denn das Spiel ist zur Goldgrube geworden.

Die ursprünglich christliche Kritik am ungerechten Wirtschaftssystem mit seinen ganzen Opfern ist dabei immer mehr verschütt gegangen. Aber sie lebt in der Geschichte von Monopoly fort und erinnert bis heute an die mutige Erfinderin des Spiels, die – Ironie der Geschichte – für ihre geniale Idee gerade mal 500 Dollar bekommen hat. Ein Klacks gegen die Millionen, die mit dem Spiel seither verdient werden.