Mit deinen Augen
Den Film habe ich vergessen, diese Szene nicht: Jemand steckt in einer anstrengenden Arbeit. Ein Zweiter kommt dazu und sagt: Wie ich sehe, hast du gerade Zeit für mich. Drauf der Erste: Mit deinen Augen möchte ich die Welt sehen können.
Zugegeben: Keine große Geschichte, aber sie fällt mir immer wieder mal ein. Man kann ja vieles so und so sehen: Ständig Böses ahnen, ängstlich sein, sich beklagen. Oder aber vor kaum etwas zurückschrecken, über Chancen die Risiken vergessen, selbst in schlimmen Situationen Positives finden.
Bliebe die Frage: Wie wäre es denn richtig? Darauf gibt’s keine Antwort, die immer stimmt. Ich kenne zwar Leute, die behaupten von sich, immer alles richtig zu machen. Die wohl auch wirklich selbst dran glauben. Aber gerade denen glaube ich es am wenigsten. Denn eine entscheidende Rolle spielen immer die eigenen Einstellungen und die Erfahrungen, durch die sie sich entwickelt haben. Versteht sich von selbst, dass man sich an die eigene Sichtweise im Lauf der Zeit gewöhnt. Sie schleift sich ein und wird kaum noch hinterfragt. Und darum ist es, egal wie man selbst gestrickt ist, ganz bestimmt eine gute Übung, die Welt auch mal mit fremden Augen zu sehen.
Was würde ich tun, wenn ich in dieser Lage wäre? Schon diese schlichte Frage kann zu erstaunlichen Ergebnissen führen. Schön, wenn man daraus die richtigen Konsequenzen zieht. Jesus hat es kurz und einleuchtend so gesagt: Wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch! Nicht auszudenken, wie viel freundlicher die Welt würde, sollte sich dieses Verfahren durchsetzen.