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Marylin Monroe

Happy birthday, Mister President. Mit gehauchter Stimme singt sie ihrem Präsidenten, dem legendären John F. Kennedy,  ein Geburtstagsständchen. Heute müssten wir ihr eins singen, Norma Jean Baker, einer der aufregendsten Frauen, die die Welt je hatte. Besser bekannt als Marilyn Monroe. Heute würde sie 94 werden, und die Presse würde sie als die große alte Dame des Films feiern. Aber längst ist sie tot, tragisch zerbrochen am Glamour des Showgeschäfts. Mit 36 hat sie Selbstmord begangen. Tot fand man sie auf dem Bett, den Telefonhörer in der Hand. Wen sie zum Schluss noch anrufen wollte, wurde nie herausgefunden.

Ernesto Cardenal, der Dichter, Minister, Pfarrer aus Nicaragua, hat ein Gebet für sie geschrieben, mit Musik, fast so etwas wie ein Geburtstagsständchen. Nur halt tragischer, weil er um ihr trauriges Leben wusste. Und um ihren frühen Tod. Verzweifelt. Ausgebeutet. Ohne Perspektive. Wen auch immer sie anrufen wollte, so endet das Gedicht, wen auch immer sie anrufen wollte, antworte du ihr, Gott. Sag ihr, dass Leben nicht auf der Leinwand entschieden wird. Dass es nicht auf die jubelnden Fans ankommt, auf die Oscars und Grammys, sondern dass Du, liebe Norma Jean, ein toller Mensch bist. Selbst, wenn du morgens wie ein gerupftes Huhn vor dem Badezimmerspiegel stehst. Selbst dann bist du toll, besonders, Mensch eben.

Aber Ernesto Cardenal kommt zu spät. Er kann ihr keinen Mut mehr machen, sie selbst zu sein. Statt dessen bittet er Gott, sie bei sich aufzunehmen. Mit ihrer ganzen traurigen Lebensgeschichte, mit allem, was sie als Mensch besonders macht. Dafür ein happy birthday, liebe Norma Jean, wo immer Dich diese Geburtstagsgrüße erreichen.