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Lukas sagt “Ja”

Morgen sagt Lukas: „Ja.“ Zusammen mit anderen Jugendlichen aus meiner Gemeinde, feiert er am sogenannten Palmsonntag, seine Konfirmation. Der Anzug ist schon seit längerem gekauft, das Menü bestellt, aber Konfirmation ist mehr als leckeres Essen und gut aussehen. Konfirmation heißt übersetzt: Stärkung, Festigung. Und genau das soll sie auch sein. Eine Stärkung der jungen Erwachsenen. Früher war sie ein Ritus, der den Übergang von der Schulzeit zur Berufstätigkeit begleitet hat. Die Jugendlichen sollten im Glauben gestärkt in ihr Erwachsenenleben gehen.

Heute ist die Konfirmation zu einem Ereignis im familiären Leben geworden, das Element der Stärkung ist jedoch geblieben. Fast zwei Jahre lang haben sich die Jugendlichen intensiv auf ihre Konfirmation vorbereitet: Bei uns in der Gemeinde einen ganzen Samstagvormittag pro Monat. Sie haben gemeinsam gefrühstückt und miteinander gebetet, sie haben unter anderem über Taufe und Abendmahl gesprochen, Fußball gespielt und im Sommer den Dekanatskonficup gewonnen, ein Fußballturnier im Protestantischen Kirchenbezirk Homburg. Sie haben den evangelischen Theologen Albert Schweitzer und den Eventanbieter Jochen Schweizer verwechselt und konnten letztlich darüber herzlich lachen. Sie haben über das Leben, das leben will, philosophiert und sich danach beim Spiel „Geh mal Mehl holen“ mit einer zusammengerollten Zeitung herzhaft verkloppt.

Als ihre Pfarrerin hoffe ich natürlich, dass auch die Inhalte, die ich ihnen vermitteln wollte, irgendwo hängen geblieben sind. Dass ihnen das Vaterunser als Gebet wichtig geworden ist und dass sie, wenn sie in der Zukunft Pate oder Patin werden, das Glaubensbekenntnis auch mitsprechen können. Aber noch viel wichtiger ist mir, dass sie spüren konnten, was Kirche und Gemeinde wirklich ausmacht: Dass sie nämlich eine große Gemeinschaft ist, die von der Liebe Gottes nicht nur spricht, sondern in der sie auch erfahrbar wird.