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Jona

Ganz unten ist er, noch tiefer als tief. Im Bauch eines Fisches tief unten im Meer. Ganz unten ist er und doch gerade dort gerettet. Vor den Wellen, dem Untergang, dem Ersticken, vor sich selbst.

Die Geschichte von Jona im Bauch des Walfisches hat mich schon immer fasziniert. So weit weg erscheint mir die Geschichte, abstrus irgendwie und doch auch irgendwie nah. Eigentlich hatte Jona es sich ganz anders vorgestellt. Wollte einfach mal „nein“ sagen. In eine andere Richtung gehen.

„Vielen Dank, lieber Gott, aber diesen Job nehme ich mal nicht an. Man muss ja nicht immer ‚hier‘ schreien.“

Ich kann ihn so gut verstehen. Aber in dieser Hinsicht lässt Gott nicht mit sich handeln, das merkt auch Jona ganz schön schnell und ganz schön tief. Und ganz unten im Bauch des Fisches betet er. Und es wird ihm klar, was wirklich wichtig in seinem Leben ist und dass er nicht mehr den Flüchtigkeiten dieser Welt nachrennen möchte. Denn Gott eine Absage zu erteilen, heißt gleichzeitig sich von der Gnade Gottes abzukapseln, sich die Lebensader förmlich selber abzudrücken.

Ein neues Leben – ein ganz neuer Jona? Ja und nein, ja, er nimmt den Job und seinen Gott ernst und dennoch gelingt es ihm nicht immer und er fällt auch wieder hinter sich selbst zurück. Aber er hat die Erfahrung gemacht, mit Gottes Hilfe von ganz unten wieder hochzukommen.