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Jesus steht auf Loser

Nobody’s perfect. Weiß jeder. Aber inzwischen werden die Messlatten immer höher gehängt. Jede noch so kleine Verfehlung, auch eine vermeintliche, geht sofort viral und schlägt mächtig Wellen. Wer im Rampenlicht steht, muss in allen Bereichen des Lebens makellos sein. Maßstab ist dabei der aktuelle Zeitgeist, ungeachtet der geschichtlichen Rahmenbedingungen.

Wesentlich großzügiger ist damit Jesus umgegangen. Wer mit ihm ziehen wollte, der zog mit ihm.

Auch ein unbedeutender Fischer war dabei. Den fand Jesus so gut, dass er zu ihm sagte: „Ich nenne dich Fels. Denn du bist ein gutes Fundament für das, was ich Gemeinde nenne.“ Der Mann war stolz auf diese Auszeichnung und hielt seinem Lehrer mit Hingabe die Treue. Als Jesus spürte, dass sein Ende nahte, erschrak der Mann und gelobte Treue: „Ich bleibe bei dir, wenn’s sein muss, bis in den Tod.“ Jesus sah ihn nachdenklich an und erwiderte: „Auch du wirst kneifen. Wenn’s hart auf hart kommt, wirst du, noch bevor der Hahn gekräht hat, bestreiten, mich je gekannt zu haben.“ Und genauso kommt es. Nur wenige Stunden später, als Jesus verhaftet ist, sagt er: „Ich kenne den nicht.“ Als der Hahn kräht, erinnert er sich. Und er weint bitterlich über sich selbst. Er hat versagt, den für ihn wichtigsten Menschen verraten und verleugnet.

Und trotzdem wird er der Grundstein der Gemeinde. Jesus widerruft nichts. Denn er weiß: Nobody’s perfect. Menschen haben Angst. Und natürlich wollen sie die eigene Haut retten. Das kann man niemandem vorwerfen. Jesus findet, einer, der Fehler macht, sie erkennt, sie bereut, ist der ideale Chef. Nur, wer sich seiner eigenen Unperfektheit bewusst ist, kann gut mit Menschen umgehen. Nur so einer kann die Schlüssel zum Himmel haben.