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Into to woods – und dann?

Es fängt alles ganz einfach an in den bekannten Märchen:
Ein Wunsch. Ein Zauber. Ein Wald. Rotkäppchen will Kuchen bringen. Aschenputtel will aufs Fest. Ein Bäckerpaar will endlich ein Kind. Alle haben ihren Wunsch – und alle kriegen, was sie wollen. Happy End. Oder?

Nicht bei Into the Woods.

Das ist ein Broadway-Musical aus dem Jahr 1987; die Handlung vermischt unter anderem Rotkäppchen, Rapunzel und Aschenputtel. Denn nach dem ersten Applaus geht’s erst richtig los: mit Chaos, Schuld – und der Frage: Was passiert eigentlich nach dem Märchen? Das Stück zeigt: Wünsche haben Konsequenzen. Und es gibt keinen Zauber, der das Leben einfach macht.

Ich erkenne mich da manchmal wieder. Wie oft wünsche ich mir etwas – mehr Zeit, mehr Ruhe, mehr Nähe – aber denke nicht daran, was danach kommt. Was sich verändern müsste. Oder ob ich bereit bin, die Verantwortung zu tragen.

Im zweiten Akt singen sie:
„Sei bedacht, was du sagst – die Kinder hören zu.
Sei bedacht, was du tust – die Kinder lernen von dir.“

Dieser Satz bleibt bei mir hängen. Nicht nur, weil er wahr ist – sondern weil ich merke: Ich höre mir auch selbst zu. Was ich sage, was ich tue, was ich mir wünsche – das formt mich. Und oft mehr, als mir bewusst ist. Manchmal verliere ich mich im Wald.
Laufe los, weil ich glaube zu wissen, was ich will – und merke erst später, wie leicht man sich verirren kann.

Aber vielleicht geht’s im Leben gar nicht darum, immer den richtigen Weg zu kennen.
Sondern darum, wieder rauszufinden. Mit ein paar Kratzern. Und einem besseren Blick auf das, was zählt.