Guter Chef
Wie stellen sie sich eigentlich einen guten Chef vor? Wie muss er oder sie sein, damit sie sagen: Jawohl, das ist ein guter Chef oder eine gute Chefin! Wie muss so ein Mensch sein? Welche Qualitäten muss er haben, welche softskills mitbringen, um andere zu führen und zu leiten?
Jede Firma, jedes Unternehmen, jeder Staat oder sonstige System muss sich genau diese Fragen stellen, wenn es nicht will, dass alles drunter und drüber geht. Ich selber stelle mir diese Fragen auch immer wieder, weil ich Pfarrerinnen und Pfarrer ausbilde. Schlechte Führungspersönlichkeiten kennen wir alle wohl zur Genüge. Die, die nur an den eigenen Profit denken; denen die anderen Menschen egal sind. Die Zeitungen sind voll mit Geschichten, die einem die Haare zu Berge stehen lassen, die Geschichtsbücher ebenfalls. Schlechte Führungspersönlichkeiten sind also kein neues Problem, sondern eigentlich ein uraltes.
„Die schlechten Hirten und der rechte Hirt“ so ist eine Abhandlung beim Propheten Hesekiel im Alten Testament überschrieben. Und Gott selbst legt in den Worten Hesekiels dar, wie er sich einen wichtigen Aspekt einer – seiner – Führungspersönlichkeit vorstellt: Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken. Zu romantisch und der Wirklichkeit vorbei, finden Sie?
Das Verlorene suchen, das Verirrte zurückbringen, das Verwundete verbinden und das Schwache stärken! Vielleicht reicht das wirklich nicht ganz für eine Führungspersönlichkeit von heute, aber es würde sicherlich dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft menschlicher werden würde. Eigentlich genau das Richtige, oder?