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Grundstücksverkehrsgenehmigungszuständkeitsübertragunsverordnung

Grundstücksverkehrsgenehmigungszuständkeitsübertragunsverordnung ist ein Wort aus der deutschen Behördensprache. Nicht ganz einfach zu verstehen. Dabei bemühen sich Behörden schon länger darum, verständlicher zu werden. Eine neue Software soll nun helfen. Mit ihr, so die Behauptung des Anbieters, lassen sich Briefe einordnen von eins, das heißt völlig unverständlich, bis zwanzig – das versteht jedes Kind. Behörden nehmen sich das zu Herzen. Denn spätestens die Corona-Zeit hat gezeigt, dass verständliche Briefe eher akzeptiert werden. Oder anders rum: je verschwurbelter das Deutsch, desto größer der Frust von Bürgerinnen und Bürgern. Dabei ist das Behördendeutsch noch harmlos gegenüber dem, was die katholische Kirche im Mittelalter ihren Schäfchen zugemutet hat. Damals war der ganze Gottesdienst auf Latein. Das hat keiner der Gläubigen verstanden. Frust und Wut waren die Folge. Martin Luther als Wortführer der Protestler hat dem Volk aufs Maul geschaut. Damit sie verstehen, um was es im Glauben geht. Hat er die Bibel ins Deutsche übersetzt. Hat den Menschen zugetraut, sie zu verstehen. Verständliche Sprache. Das verändert plötzlich nicht nur die Kirche, sondern die ganze Welt. Und jetzt sind die Amtsstuben dran. Behördenlatein soll verständliches Deutsch werden. Denn was bei Luther mündigen Christinnen und Christen gegeben hat, das sollen nun mündige Bürgerinnen und Bürger bekommen: verständliche Sprache und gutes Deutsch.