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Getaufte Kühe

Getaufte Kühe geben mehr Milch. So die Schlagzeile. Doch im Artiel wird klar: da kommt nicht etwa ein Pfarrer in den Stall. Sondern es geht um den Namen der Kuh. Wenn der Bauer ihr einen gibt, wenn er mit der Kuh redet, wenn sie für ihn nicht einfach Milchviehkapital ist, dann gibt sie tatsächlich mehr Milch. Sie fühlt sich wertgeschätzt, geachtet und geliebt. Alles wegen dieses Namens.

Dabei ist die Tradition mit dem Namen uralt. Früher hat der Täufling bei der Taufe einen neuen Namen bekommen. Symbolisch für ein neues Leben, eine neue Existenz. Geliebt von Gott und mit neuem Blick auf die Welt und die Menschen. Getauft hat man da vor allem Erwachsene, die sich dafür entschieden haben.

Seit Babys getauft werden, ist die Tradition mit dem Namen immer mehr vergessen worden – auch, wenn es immer noch ein Taufname ist. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. So ist das Verhältnis zu Gott. Und genau so soll dann der erlöste Mensch auch mit seinen Mitmenschen leben.

Damit sind wir am Ende wieder bei den Milchkühen, oder besser gesagt bei Elsa, Betty oder wie sie von guten Bauern eben genannt werden. Kein Wunder, wer so geborgen und geliebt ist, das gibt einfach mehr Milch, vermutlich auch bessere Milch. Getaufte Kühe halt…