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Futur2

Heute solls mal um das Futur 2 gehen. Sie erinnern sich: ich werde gegessen haben. Was in der deutschen Grammatik einigermaßen unspektakulär klingt, ist aufs Leben gesehen schon etwas spannender.

Was wird denn sein, wenn die Zukunft so eintritt, wie wir es gerade befürchten? Klimakatastrophe, Kriegsgefahr, Wirtschaftskollaps. Katastrophen werden eingetreten sein.

Futur 2 – der Eintritt in eine Welt vollendeter Verluste. Kein Wunder, wenn ein Buch über Verlust aktuell ganz vorne in der Sachbuchliste steht. Grundtenor: die Fortschrittsgeschichte der Moderne gerät an ihr Ende, die Lage wird immer schlimmer und Liebgewonnenes werden wir verlieren. Verlust – eine Katastrophe für Zukunftshoffnung.

Spannend wird, wie sich Menschen mit diesem Grundgefühl im Bauch verhalten. Ob jeder und jede seinen eigenen Schnitt machen will, auch auf Kosten anderer. Frei nach dem alten Spruch: wenn jeder an sich denkt, ist auch an alle gedacht. Oder ob es gemeinschaftlich weiter geht. In der Politik zeigt Trump gerade die Nachteile des Jeder denkt an sich zuerst. Da kann man mit dem Futur 2 nur hoffen: wir werden ihn hoffentlich bald losgeworden sein.

Die Alternative hat die Christenmenschen stark gemacht. Von Anfang an haben sie nach den Armen geschaut und ihre Toten würdig begraben. Haben sozial gelebt und gehandelt im asozialen Gesellschaftsabsturz des Römischen Reichs. Vielleicht wäre das auch heute noch ein passendes Programm gegen die Verlustängste. Zur Rettung einer verängstigten Gesellschaft vor den Trumps unserer Zeit – und ein bisschen natürlich auch zur Ehrenrettung des Futur 2.