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Fußball, Putin und der Papst

Fußball ist mehr als die FIFA, Russland mehr als Putin und die Kirche mehr als der Papst. Aber diese Alleinherrscher haben gerade Konjunktur. Bei Wahlen setzen sie sich gegen demokratisch orientierte Leute durch. In mächtigen Verbänden regieren die Hardliner. Und von der Kirche wünschen sich manche eine klare Ansage. Für mich ist das ein Rückschritt ins Mittelalter. Damals, vor fünfhundert Jahren, stand plötzlich der selbständig denkende Mensch im Mittelpunkt. Ein Mensch, die sein Schicksal selbst in die Hand nimmt. Der sich nichts vormachen lässt von einem mächtigen Herrscher, bloß weil der die Macht dazu hat. Oder, und jetzt kommen wir in unsere Zeit, ein Sportverband, der aus einem wunderschönen Spiel ein riesiges Geschäft macht. Auf Kosten des Spiels und seiner Freunde. Stichwort WM in Qatar. Sie werden sich erinnern. Bei alldem darf auch die Kirche nicht fehlen. Denn auch sie hat ihre Geschichte mit Herrschaft und mit Macht. Am besten zu sehen dort, wo ein einzelner Mensch Macht über die christliche Lehre und über mein persönliches Gewissen haben will. Diesen Satz hätte ähnlich Martin Luther sagen können, als er mit dieser Macht brechen wollte. Die neugewonnene Freiheit eines Christenmenschen, darum ging es ihm. Das Christentum als frohe Botschaft. Nicht länger eine Droh-Botschaft. Moderne Menschen sollten sich diese Freiheit nicht nehmen lassen. Weder in der Kirche noch politisch und natürlich auch nicht beim Fußball.