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Freunde

Eigentlich ein einfaches Wort: „Freund“. Aber was meint es? Den Sammelfreund aus dem Internet? Den Vorzeige-Freund zum Angeben? Oder den richtigen Freund, der ohne Mindesthaltbarkeitsfrist auskommt? Es gibt langfristige Freunde, manchmal seit Sandkastenzeiten, die sich aus dem Effeff kennen und füreinander durchs Feuer gehen – nach der Definition: Jemand, der einem anderen durch Übereinstimmung der Gefühle und Gesinnungen, insbesondere durch gegenseitige Zuneigung und gegenseitiges Vertrauen eng verbunden ist.

Ob man diesem Ideal nah kommen möchte, muss man selbst wissen. Mühe allein genügt sicher nicht, aber ohne Einsatz wird’s auch nichts. Soll Freundschaft nicht eintrocknen, braucht sie Pflege. Sie übersteht auch Dürreperioden: Selbst nach Trennungen machen wahre Freunde weiter, wo sie notgedrungen aufhören mussten. Soll die Freundschaft aber von vorneherein nur gelegentlich mal aus der Kiste genommen.

Wie es gehen könnte, findet sich in der Geschichte „Der kleine Prinz“, von Antoine de Saint-Exupéry. Der kleine Prinz lernt vom Fuchs:

„Man kennt nur die Dinge, die man zähmt. Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgendetwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften. Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt, haben die Leute keine Freunde mehr. Es muss feste Bräuche geben … etwas in Vergessenheit Geratenes. Es ist das, was einen Tag vom anderen unterscheidet, eine Stunde von den anderen Stunden.“ Das ist bestimmt nicht einfach, dieses Zähmen. Aber ich bin sicher: Gezähmter Freund ist ganzer Freund. Mindestens!