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„Freimachen“

„Machen Sie sich schon mal frei!“ Den Satz habe ich erwartet. Und irgendwie auch ein bisschen befürchtet. Ich soll mich ausziehen, Pulli und T-Shirt.

Ausführlich habe ich der Ärztin meine Leidensgeschichte erzählt, und nun ist sie dran.

Und ihr eiskaltes Stethoskop. Und ich muss mitmachen, muss mich „frei machen“.

 

„Mach dich doch frei davon!“

Gerade habe ich einer Freundin lang und breit von meinen Problemen erzählt, von Sorgen, die durch meinen Kopf geistern. Und ihr Tipp lautet: „Mach dich frei davon! Lass es sein, leg die Angst beiseite, gib deinen Sorgen den Laufpass.“

Als wenn das so einfach wäre.

 

Das neue Jahr liegt gerade noch vor uns. Doch während die einen bereits über die Vielzahl von Terminen stöhnen, freuen sich die anderen an den leeren Seiten in ihrem Kalender.

Und vielleicht haben sie ihre guten Vorsätze auf die ersten Seiten geschrieben, ihr Motto für das Jahr. Meines lautet: „Mach dich frei davon!“

Doch das ist gar nicht so leicht: Das „sich frei machen“.

Beim Pulli geht es noch. Doch schon die Gedanken in meinem Kopf, lassen sich nicht so leicht ablegen und die Termine schon gar nicht.

„Zur Freiheit hat uns Christus befreit.“ Dieser Satz aus dem Neuen Testament erinnert mich daran, dass die Bibel voller Befreiungsgeschichten ist. Befreiung aus der Sklaverei, aus inneren und äußeren Gefängnissen und ganz anderen bindenden Verhältnissen. Die Geschichten erzählt mir, dass Befreiung sich oftmals nicht kurzfristig herstellen lässt, sondern Zeit braucht. Und ein Gegenüber, das mir Freiheit zutraut und mir zuspricht: „Ich mache dich frei.“