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Einfache Sprache

Keine Sätze mit ‚nicht‘, das ‚nicht‘ wird leicht überhört!“. Die Worte meiner Freundin Ronny klingen in meinen Ohren nach, während ich lese, was Jesus über das Reich Gottes gesagt haben soll: „Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“

Leicht ist diese Aussage wirklich nicht, weder leicht formuliert noch leicht zu verstehen. Darf man jetzt noch nicht einmal mehr zurückschauen? Ist jede Erinnerung verboten im Reich Gottes?

Ich frage mich, wie Ronny es umformulieren würde für einen ihrer Gottesdienste auf Station. Ronny ist Seelsorgerin in einer Einrichtung für Senioren und Menschen mit Behinderung und Fachfrau für leichte Sprache. Wenn sie Gebete in leichter Sprache formuliert, haben diese trotz der leichten Sprache nichts von ihrer Tiefe verloren. Ja, ich würde sogar sagen, dass die Tiefe ihrer Gebete mit Leichtigkeit sichtbar und spürbar wird.

„Sei mit ganzem Herzen dabei!“ So würde ich es positiv ausdrücken. Ob es so richtig in leichter Sprache formuliert ist, weiß ich nicht. Für mich macht es die Forderung Jesu auf jeden Fall verständlicher. Es geht ihm nicht darum, die Vergangenheit zu vergessen, sondern sich ganz auf das, was vor dir liegt, einzulassen. Jetzt. Heute. Einfach mit ganzem Herzen dabei zu sein! 

Nachher rufe ich Ronny an, ich bin gespannt, wie sie es sagen würde.