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Ein Tag ohne Sorgen

„Morgen, ein Tag ohne Sorgen. Nur nicht für dich – Kind aus dem Krieg“. So beginnt ein Lied der Gruppe „Rotznasen“, einem ein Musikprojekt mit Kindern.

Das ist schon lange her, 25 Jahre ist das Lied alt. „Morgen, ein Tag ohne Sorgen“ entstand 1999 unter dem Eindruck des Kriegs im Kosovo. Das war damals eine Region im Süden von Serbien, die unabhängig werden wollte.

Mich hat dieses Lied, vor allem in Verbindung mit dem Musikvideo, stark geprägt. Ich war damals in der Grundschule und wusste kaum etwas über die Hintergründe oder den Kosovo überhaupt. Dann aber dieses Lied. In dem Musikvideo sieht man ein kleines Mädchen hinter einem Trupp Soldaten herlaufen. „Morgen, ein Tag ohne Sorgen, das ist mein Wunsch, nicht mehr allein“, heißt es.

Seit knapp zwei Jahren führt Russland Krieg gegen die Ukraine. Wieder sind viele Menschen gestorben, viele Familien nach Deutschland geflüchtet. Seither kommt mir das Lied von damals wieder häufiger in den Sinn. Beide Kriege, im Kosovo und in der Ukraine, kann man schwer miteinander vergleichen. Die Auswirkungen der Kriege für die Menschen dort aber schon.

Das Lied schließt übrigens mit „Noch haben die Erwachsenen nichts gelernt. Jetzt wird es Zeit, denn ich hab‘ große Angst.“