Bergpredigt
Die Bergpredigt ist einer der bekanntesten Texte der Bibel. Und gleichzeitig auch einer der schwersten. Wenn Jesus da zum Beispiel sagt: „Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen“ – dann ist das schwer verdaulich.
„Nur was für Fachleute“ so war schon im Mittelalter die Meinung der Kirche. Nach den strammen Forderungen der Bergpredigt zu leben, das sei nur was für Mönche und Nonnen. Für die gälten diese Regeln, aber der normale, einfache Mensch könne das nicht.
Die Worte der Bergpredigt scheinen im Alltag schwer umsetzbar. Absoluter Gewaltverzicht ist im Moment kaum vorstellbar, schon gar nicht in Gesellschaften, in denen das System nur durch Gewalt aufrechterhalten wird. Das war schon damals so, in den römisch besetzen Gebieten zur Zeit Jesu. Und Jesus geht sogar noch einen Schritt weiter. Er sagt: „Wenn Dich einer schlägt, dann halte die andere Backe auch noch hin!“
Nur was für Fachleute, denke ich. Wie für Jesus zum Beispiel.
Immer, wenn ich die Bergpredigt lese, muss ich an die alten Liebe ist-Cartoons von Kim Casali denken. Vielleicht kennen Sie die noch. Die beiden pausbackigen nackten Menschen, die sich Freundlichkeiten sagen und Gutes tun. „Liebe ist… „Liebe ist… ihr an einem heißen Tag ein kühles Getränk zu bringen“ steht dann zum Beispiel. Für Jesus gilt: „Liebe ist… mehr.“
Und auf einmal entstehen in meinem Kopf ganz neue Liebe ist-Cartoons. Da reichen sich zum Beispiel zwei ganz verschieden aussehende Menschen über einem Graben die Hand: „Liebe ist…. sich auch über Abgründe hinweg die Hand zu reichen!“
Diese Liebe traut Jesus jedem und jeder zu.