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Babyboom

Er steht kurz davor, die Nerven zu verlieren. Die Menschen werden immer mehr – damals in Ägypten, vor 1500 Jahren. Als Pharao muss er einschreiten. Einen derartigen Boom an Babys hat es im Land noch nie gegeben. Alles wird knapp werden. Das Getreide, die Jobs, am Ende der Wohlstand. Er hat keine gute Idee, was er mit den Babyboomern machen soll. Am Ende wählt er eine grausame Lösung. Tötet die männlichen Babys der Hebräer, lautet sein Befehl. Das macht ihn zum Unmenschen. Die armen Babyboomer. Es gibt sie bis heute. Menschen, die Sozialsysteme an den Rand des Kollapses bringen. Babyboomer bei uns zum Beispiel, geboren in den 1960er Jahren. Aber auch weltweit leidet die Menschheit unter Überbevölkerung. 8 Milliarden sind wir mittlerweile, Tendenz weiter steigend. Wir stehen vor gewaltigen Herausforderungen, ähnlich wie beim damals beim Pharao. Aber bitte diesmal die Probleme nicht in seinem Stil lösen. Er ist mit seiner Brutalität gescheitert und hat am Ende eine Fluchtbewegung ausgelöst. Auch das wiederholt sich gerade wieder. Damals eine Flucht in die Freiheit, eine Flucht nach vorne sozusagen. Fluchten heute führen die Welt oft an die Grenzen ihrer Menschlichkeit. Die soll nicht verloren gehen, bitte keine Pharao-Zustände mehr. Stattdessen eine faire und friedliche Welt, die ihre Geschöpfe leben lässt. Und das in Freiheit und Würde. Auch, wenn das vielleicht ein frommer Wunsch ist. Aber dann bin ich in diesem Fall sehr gern mal fromm.