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Aussprache

Die Aussprache. So heißt ein verstörender Film basierend auf wahren Begebenheiten. Passiert ist alles vor ein paar Jahren in Bolivien. Dort hat man in einer mennonitischen Christengemeinde Frauen unter Drogen gesetzt und missbraucht. Erst als weibliche Fantasie abgetan, dauert es Ewigkeiten, bis den Frauen geglaubt und das Verbrechen aufgedeckt wird. In der Aussprache fassen sie ihre Wut und ihre Verzweiflung in Worte. Nicht nur darüber, was ihnen körperlich angetan wurde. Schließlich ist es auch der Missbrauch ihres christlichen Glaubens. So etwas darf doch um Gottes Willen nicht sein. Und die Frage nach Rache – oder müssen sie als Christinnen nicht auch hier vergeben können? Am Ende steht die Ratlosigkeit einer Gemeinschaft, wenn sie mit Unaussprechlichem konfrontiert wird.

Aussprache – der Name des Films zeigt, wie es gehen kann. Dinge beim Namen nennen, Vertuschung überwinden und Gefährdete schützen. Letztlich sollen sie ihre Würde zurückerhalten, die ihnen die Gemeinschaft nehmen wollte. Sollen erfahren, dass sie im Recht sind und nicht diejenigen, die sich ihr Leid nicht vorstellen können – und schon gar nicht ihre Peiniger. Die Aussprache rückt die Opfer wieder ins Recht – und am Ende auch die ganze Gemeinschaft, die nur so weiter zusammenleben kann.