Alle Menschen sind Kinder Gottes
Der letzte Donnerstag hat das Leben verändert. Krieg in Europa – mittlerweile auch mit atomaren Drohgebärden.
„Dass das nochmal passiert, hätte ich niemals gedacht – das ist so grausam und so verdammt surreal – Krieg direkt vor der Haustür!“ schreibt mir mein großer Sohn und für einen Moment habe ich als Mutter den dringenden Wunsch, dass er direkt nach Hause kommt, obwohl er schon über ein Jahr ausgezogen ist.
Was sagen wir unseren Kindern und Jugendlichen, die die Berichte von Krieg im eigenen Land häufig nicht einmal mehr von Zeitzeugen kennen?
Welche Antworten geben wir in dieser Situation, in der seit langer Zeit der Krieg wieder vor der Haustür steht?
Der Kanzler hat am Sonntag klare politische Antworten gegeben und militärische auf den Weg gebracht. Bündnissolidarität.
Und Solidarität zeigt sich auch in den vielen Kundgebungen und Demonstrationen: Wir stehen euch bei.
Solidarität der Herzen und eine Solidarität des Glaubens kommen hinzu: Friedensgebete als christliche Antwort, Friedensgebete als unsere Bündnissolidarität der besonderen Art. Denn Gott hat einen Bund mit allen Menschen geschlossen. Das glauben Christinnen und Christen auf der ganzen Welt – auch in der Ukraine und in Russland.
Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst? So fragt ein Beter in den Psalmen. Kind Gottes, so lautet die eindeutige Antwort des Neuen Testaments. Wir Menschen sind Kinder Gottes, die sich mit gegenseitiger Wertschätzung und nicht mit Waffen begegnen sollten. Die durch ein Band des Friedens und der Liebe miteinander und mit Gott verbunden sind und erst dadurch wirklich menschlich werden.
Daran erinnern wir uns und die ganze Welt, sooft unsere Glocken läuten.
Und so beten wir mit euch und für euch. Heute in Homburg z. B. auf dem Alten Marktplatz und an vielen anderen Orten im Saarland. Und am Sonntag in jeder Kirche überall in Deutschland.
Vereint in den Bitten um Einsicht und Frieden. Vereint in der Klage um Getötete und Verwundete.
Vereint in der Hoffnung, dass Gewalt nicht das letzte Wort hat, sondern dass Frieden wieder möglich wird und Söhne und Töchter gesund nach Hause kommen.
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