Alle Jahre wieder
„Alle Jahre wieder“. Immer wieder dieses Lied. Halt alle Jahre. Einerseits toll. Noch über 2000 Jahre nach dieser Geburt in Bethlehem können wir ein Lied davon singen. Alle Jahre wieder – auch heute am zweiten Weihnachtstag im Jahr 2024 nach der Geburt des Jesuskinds. Dabei hätte es das Lied niemals geben dürfen. Schließlich sollte sich die ganze Welt verändern durch die Geburt des Christuskindes – „ein neuer Himmel und eine neue Erde“ nennt es die Bibel. Aber irgendetwas scheint da nicht geklappt zu haben. Sonst würden wir ja heute nicht mehr singen von „Alle Jahre wieder“. Die Welt läuft ihren Trott weiter. Der Traum des Christkinds wird eingepfercht in drei Tage. Jetzt kommt erst mal wieder anderes. Silvesterpartys bringen bald anderen Schwung in das verkaterte und überfressene Weihnachtsleben. Längst ist Weihnachten zu einem Ritual im Jahresablauf geworden. Immer wieder kommt es, aber ändern wird sich die Welt dadurch nicht. „Alle Jahre wieder“ hat dann auch mit Resignation zu tun oder dem Gefühl: wir haben uns in dieser Welt ganz gut eingerichtet und arrangiert. Dass die Welt aus den Fugen gerät und aus den Angeln gehoben wird, hat Zeit bis Heiligabend 2025. Aber wer weiß: vielleicht ist bis dahin ja alles ganz anders. Und wenn‘s zum Anfang nur mal ein anderes Lied in der Kirche wäre…