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Ach, der Montag!

Es ist Montag. Das Wochenende ist vorüber. Schon! Wie schade! „Monday, Monday“, jeder andere Tag ist schön, aber wenn der Montag kommt, muss ich heulen. – So in etwa besangen es The Mamas and the Papas schon im Jahr 1966. Sie müssen einen Nerv getroffen haben, denn ihr Song kam gut an. Und es gibt noch etliche andere Lieder, die diese Montags-Verdrossenheit beschreiben.

Wer steht da schon mit Feuereifer auf? Wer??? Montag und Feuereifer – das geht selten zusammen!

Was ist das eigentlich für ein Wort – Feuereifer? Irgendwie hört es sich ja brachial an. Und genauso war es ursprünglich auch gemeint. Martin Luther brachte es in Umlauf, als er die Bibel ins Deutsche übersetzte. An einer Stelle schreibt er: „Alle Widersacher sollen vom Feuereifer verzehrt werden!“ Gemeint ist hier die zerstörerische Kraft des Feuers, also ein total negativer Begriff. Heute ist das ganz anders, der Sinn hat sich um 180 Grad gedreht: Mit Feuereifer tust du was, wenn du mit Hingabe, Elan und Einsatz bei der Sache bist.

Wie packt es so ein Wort von der bösen zur guten Bedeutung? Bei Feuereifer dauerte der Wandel knapp 3 Jahrhunderte. Da redete ein Dichter, gut 200 Jahre nach Luther, von einem, der sich „mit Feuereifer für das Wahre und Gute“ einsetzt. Und spätestens mit Theodor Fontane setzt sich der positive Gehalt durch. Der beschreibt einen, der mit „jugendlichem Feuereifer“ seine Bilder malt. Ob es ein Montag war? Keine Ahnung. Bei Schriftstellern ist die Einstellung zu Montagen vielleicht auch etwas entschärft.

Aber so eine Portion Feuereifer montags – das wär‘ mal was!