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Martin Niemöller

Heute hätte Martin Niemöller Geburtstag. In der Nazizeit war er einer der populärsten Pfarrer Deutschlands. Wenn er Gottesdienst gehalten hat, in Dahlem, in Berlin, wo er seine Pfarrstelle hatte, gab es sogar die Ansage in der U-Bahn: zur Predigt von Pastor Niemöller bitte aussteigen. Das hatte in den 30er Jahren seinen Grund: Seine Predigten waren legendär. In einer Zeit, in der kaum noch jemand ehrliche, mutige Worte fand, hat Niemöller sich nicht einschüchtern lassen. Gestapo-Spitzel in der Kirche und SA-Schlägertrupps haben ihn nicht eingeschüchtert. Das Evangelium Jesu Christi sei die Quelle seiner Kraft, hat er gesagt. Damit war er ohne Angst vor dem Terrorregime der Nazis. Mit dem Evangelium konnte er dem Terrorregime der Nazis Paroli bieten. Und Tausende wollten das in seinen Gottesdiensten hören. Kein Wunder, wenn er von den Nazischergen beobachtet und schließlich auch ins Konzentrationslager gesteckt wurde. Als persönlicher Gefangener Adolf Hitlers. Der war so angefressen von diesem christlichen Gegenwind, dass er Martin Niemöller diese zweifelhafte Ehre zukommen ließ. Sein persönlicher Gefangener. Dabei war Niemöller anfangs noch ein überzeugter Nazi. Aber mit der Zeit wurde ihm klar, wie gottlos das neue Regime war.  Die offenkundigen Menschenrechtsverletzungen waren durch nichts und schon gar nicht durch den christlichen Glauben zu rechtfertigen.

Niemöller hat das Konzentrationslager überlebt und wurde nach 1945 Bischof in Hessen. Dort hat er sich für Frieden und Gerechtigkeit eingesetzt. Damit Verbrechen wie in der Nazizeit nie wieder möglich sein werden. Weder gegen die christlichen Werte noch ganz speziell gegen Menschen, die nicht die Verbrechen der Faschisten tolerieren.

Martin Niemöller hätte heute Geburtstag. Vielleicht ist es ein guter Zeitpunkt, noch Mal an ihn und seine Botschaft zu erinnern.