Lob der Bibel – Ein Buch der Wörter
Die Bibel ist nicht nur das Buch der Bücher. Sie ist auch ein Riesenreservoir für Wörter, die akut vom Aussterben bedroht sind! Klar, Sprache ändert sich, ist ja auch gut so. Die Welt und unser Leben ändern sich ja auch ständig. Aber es gibt so ein paar gute alte Worte, die viel mehr bedeuten als moderne Entsprechungen. Fragen Sie mal junge Menschen nach dem Wort „erquicken“. Oder noch besser: Lassen Sie sie laut vorlesen. Die meisten Jugendlichen lesen: „erqu-ie-cken“. Auch kein schlechtes Wort, aber ich denke dabei eher an Geräusche süßer kleiner Schweinchen oder das, was kleine Kinder machen, wenn sie durchgekitzelt werden.
Was ist denn nun aber die genaue Bedeutung von „erquicken“? Frage ich Erwachsene, dann antworten die meisten: „erfrischen“ oder „stärken“. Das stimmt zwar, genügt aber nicht. Es steckt viel mehr darin.
Jesus sagt: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken“. Und in einem Psalm heißt es, dass Gott unsere Seelen erquickt. Da ist sicher auch erfrischen und stärken gemeint, aber eben noch viel mehr: Jedes Bedürfnis ist gestillt, auch der Seelenhunger. Wer erquickt ist, der ist voller Glückseligkeit – umgeben von himmlischem Frieden!
Die Geschichte dieses Wortes geht zurück bis ins achte Jahrhundert. Damals bedeuteten die Worte „quick“ oder „queck“ soviel wie „lebendig, rege, munter“. Das Verb „erquicken“ brachte vermutlich Martin Luther so richtig in Umlauf.
Mir gefällt dieses Wort, es ist so prall und hört sich so gut an. Hoffentlich können wir es lebendig halten – so richtig quick und queck!