Loben
Fallen Ihnen drei Dinge ein, die gestern so richtig gut waren? Begebenheiten, Gespräche, Ereignisse oder irgendeine Kleinigkeit, über die Sie sich gefreut haben, die Sie vielleicht schmunzeln ließ? Vielleicht eine nette Begegnung, ein Lächeln, das nur Ihnen galt? Ein erfrischendes Telefonat, eine aufmunternde Kurznachricht?
Drei Dinge, das hört sich im ersten Moment wenig an, aber wenn ich so überlege und einen Tag Revue passieren lasse, dann fällt mir diese Übung schwer. Gerade in dieser Jahreszeit. Meist bleiben eher die negativen, die dunklen Erfahrungen in meinem Gedächtnis. Davon kann ich am Abend eines Tages meist mehr als drei aufzählen. Sie begleiten mich auch gerne mal eine längere Zeit und rauben mir zuweilen sogar den Schlaf.
Jeden Tag drei Dinge zum Loben finden – das war ein Motto der Theologin Dorothee Sölle. An jedem Tag drei Dinge finden, die als gutes Geschenk von Gott angesehen und angenommen werden. Jeden Tag drei Dinge zum Loben finden: wer mit dieser Frage einen Tag ausklingen lässt, die oder der übt sich in einer positiven Sicht auf die Welt, sucht vielleicht in den Krümeln des Tages, aber sucht nach guten Ereignissen, nach dem, was das Leben lebenswert und bunt macht und überlässt sich nicht dem allgemeinen Gejammer.
Wer jeden Tag drei Dinge zum Loben findet, die oder der hat eigentlich keine Zeit zum Klagen mehr.