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Gotteserfahrung

Elia lässt es so richtig krachen. Da bleibt kein Auge trocken. Er zieht Shows ab, die es in sich haben. Ein Feuerchen hier, ein Blitzgewitter da. Das beherrscht er. Legt sich mit allen an, die ihm in die Quere kommen. Und was die da oben machen, wird erbarmungslos kritisiert. Aber mit einem Mal ist Schluss mit lustig. Er kommt in eine Krise. Es geht nicht mehr weiter, wie bisher. Aus Selbstsicherheit wird Depression, aus Mut mit einem Mal blanke Angst. Elia muss raus. Einfach weg. Vierzig Tage Wüste sind angesagt.

Elia ist ein Prophet. Die Bibel berichtet von ihm, dem unbequemen Mann Gottes. Er glaubt Gott auf seiner Seite zu haben. Bis er diese Erfahrung machen muss. Plötzlich rinnen ihm alte Gewissheiten wie Wasser durch die Hände. Erst der große Prophet. Der starke Mann. Dann das Häufchen Elend. Er weiß nicht mehr, was vorne und hinten ist. Vom Held zum Loser. Plötzlich nimmt seine Geschichte eine unerwartete Wendung.

Und dann erfährt Elia Gott mit einem Mal ganz neu. Nach seiner Wüstenerfahrung sitzt er in einer Höhle. Und spürt einen zarten Lufthauch. Kaum spürbar. Fast hätte er ihn nicht bemerkt. Kein großer Auftritt, keine monströse Show. Einfach ein Lufthauch. Plötzlich fühlt er sich geborgen, wieder sicher. Und die Bibel erzählt, dass er Gott mit einem Mal anders erlebt hat. So begegnet auch mir Gott manchmal. Wenn ich am Ende bin. Es nicht mehr erwarte. In einer kleinen, zarten, lieben Geste. Und ich weiß, er ist da.