Das Gute im Menschen: Anne Frank

In einer aktuellen Jugendstudie nennen 59 % der befragten Jugendlichen in Deutschland Kriege als ihre größte Sorge; 42 % befürchten Extremismus und Populismus. Trotzdem sind 79 % optimistisch, was ihre persönliche Zukunft angeht. Wir Erwachsene sollten ihre Befürchtungen und ihren Optimismus ernst nehmen!
Ich sehe zudem eine Parallele zu einer Jugendlichen, die tatsächlich Krieg und Faschismus erlebt hat: Anne Frank, 1929 in Frankfurt geboren, die mit ihrer Familie vor den Nazis nach Amsterdam floh. Sie lebte über zwei Jahre versteckt in einem Hinterhaus, bis sie verraten und Anfang August 1944 ins KZ Auschwitz kam. Sie wurde ins KZ Bergen-Belsen verlegt, wo sie wahrscheinlich im Februar 1945 an den unmenschlichen Zuständen starb – mit 15 Jahren. Ihr Tagebuch, das sie in der Zeit des Verstecks schrieb, blieb erhalten. Es zeigt, wie Anne Frank diese lebensbedrohliche Zeit erlebte. Daraus zwei ihrer berührenden Gedanken: „Einmal wird dieser schreckliche Krieg doch aufhören, einmal werden auch wir wieder Menschen und nicht allein Juden sein.“ – „Trotz allem glaube ich immer noch, dass die Menschen tief in ihrem Herzen gut sind.“
Die Erinnerung an Anne Frank und die Aussagen unserer heutigen Jugendlichen verpflichten uns Erwachsene, alles für stabilen Frieden und Demokratie in unserem Land zu tun – angesteckt von ihrem Glauben an das Gute und ihrem Optimismus.
Gelesen von Karl-Martin Unrath