Masken

So langsam fängt die Faasend an, und ich freue mich darauf! Es tut einfach gut, den Alltag mal hinter mir zu lassen, mich zu verkleiden und das Leben zu feiern. Fasching ist eine Zeit der Lebensfreude – Lachen, Tanzen, Gemeinschaft. Es ist die Gelegenheit, für einen Moment alles Schwere abzuschütteln und einfach im Hier und Jetzt zu sein.
Doch das bunte Treiben erinnert mich auch daran, wie oft ich im Alltag eine – allerdings unsichtbare – Maske trage. Meist ganz unbewusst. Ich passe mich an, erfülle Erwartungen, verstecke Unsicherheiten. Manchmal spiele ich eine Rolle, die gar nicht zu mir passt, einfach weil ich glaube, dass es von mir erwartet wird. Und je länger ich diese Masken trage, desto schwerer wird es, sie abzulegen. Manchmal vergesse ich sogar, wer ich darunter wirklich bin.
Genau deshalb finde ich Fasching so befreiend. Für ein paar Tage kann ich bewusst in eine andere Rolle schlüpfen – aber diesmal mit Leichtigkeit und Humor. Ich darf über mich selbst lachen, mich ausprobieren, Grenzen lockern. Und vielleicht gelingt es mir, auch im Alltag öfter innezuhalten und mich zu fragen: Welche Maske trage ich gerade? Ist sie wirklich nötig? Wäre es nicht schöner, einfach ich selbst zu sein?
Faasend ist mehr als bunte Kostüme und laute Musik. Es ist meine Erinnerung daran, dass Lebensfreude nicht nur an bestimmten Tagen Platz haben sollte. Dass Gemeinschaft mich trägt. Und dass es sich lohnt, authentisch zu sein – mit all meinen Stärken und Schwächen.
In diesem Sinne: Alleh hopp!