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Fake News

Was kann man heutzutage eigentlich noch glauben? Diese Frage geistert spätestens seit der US-Wahl durch die Medien. Haben gezielte Falschmeldungen – auf Neudeutsch auch „fake-news“ genannt – wirklich dazu beigetragenen, den neuen Präsidenten ins Weiße Haus zu bringen? Eine eindeutige Antwort darauf wird es vermutlich nicht geben. Was bleibt ist ein fahler Beigeschmack, so ein Gefühl der Unsportlichkeit.

Bei der Flut von Informationen, die täglich aus Fernsehen, Radio und dem Internet auf mich einprasseln, frage ich mich langsam: Was sind „fake-news“ und was nicht? Welchen Nachrichten kann ich überhaupt noch vertrauen? Um mir eine umfassende Meinung bilden zu können, muss ich mehrere Informationsquellen anzapfen und überprüfen, wie vertrauenswürdig die jeweils sind. Sonst ist die Gefahr groß, auf fake-news hereinzufallen.

Dieser Begriff mag neu sein, das Problem dahinter ist aber schon so sehr alt. Schon zu biblischen Zeiten gab es Falschmeldungen: Verbreitet von falschen Propheten, die für sich beansprucht haben, die Wahrheit zu kennen und den Willen Gottes zu verkündigen. Ein echtes Problem, denn wie sollten die Menschen damals die wahren von den falschen Propheten unterscheiden? Im ersten Johannesbrief findet heißt es diesbezüglich: „Liebe Freunde, glaubt nicht jedem, der behauptet, seine Botschaft sei ihm von Gottes Geist eingegeben, sondern prüft, ob das, was er sagt, wirklich von Gott kommt.“ Schon damals sollte man also nicht einfach alles glauben, was man hört oder liest.

Interessant ist, dass sich zu biblischen Zeiten letztlich immer die Propheten als falsche Propheten herausgestellt haben, die den Menschen mit einfachen – heute würde man vielleicht sagen populistischen – Antworten, einen Weg aus der Krise prophezeit haben. Diese Propheten sind irgendwann aufgeflogen. Oft dadurch, dass sich die von ihnen propagierten Problemlösungen als falsch erwiesen haben.

Ich hoffe, dass das mit den „fake-news Propheten“ von heute genauso passiert. Dazu werde ich meinen Teil beitragen. Indem ich vorsichtig bin, wenn eine Nachricht zu rosig oder zu schwarz-weiß-malerisch daherkommt und indem ich fake-news ganz klar als solche benenne.