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Mensch und Gesetz

Ich finde, es herrscht eine immer größer werdende Regulierungswut! Alles soll in Stein gemeißelt werden. Alles soll korrekt sein. Hyperkorrekt. Und es sieht ganz so aus, dass das häufig aus dem Ruder läuft.

Der Sinn von Regeln sollte ja eigentlich sein, dass das Leben unkomplizierter ist. Dabei ist eher das Gegenteil der Fall. Ein bisschen mehr Eigenverantwortung und Mut könnten helfen. Ein Beispiel liefert Jesus.

Er ist mit seinen Jüngern unterwegs. Es ist Sabbat, also Ruhetag. Aber auch da hat man Hunger. Und es gibt nicht an jeder Straßenecke einen Imbiss. Zum Glück kommen sie an einem Feld vorbei. Sie reißen ein paar Ähren ab und knabbern Körner. Besser als nichts. Leider werden sie dabei beobachtet, von ein paar ausgewiesenen Gesetzeskennern: Das ist am Sabbat verboten, regen sie sich auf. Jesus kontert: Der Sabbat ist für den Menschen gemacht, nicht der Mensch für den Sabbat.

Er hat ja so recht. Der Sabbat wurde als Ruhetag eingeführt. Alle haben einen Anspruch darauf, sich von ihrer Arbeit zu erholen. Das ist ein Geschenk, keine Verpflichtung. Und natürlich soll jeder essen dürfen, schließlich soll’s einem ja gut gehen am freien Tag.

Jesus erinnert die Gesetzeskenner an den Ursprung der Regel. Sie ist nicht um ihrer selbst willen ersonnen, sondern für den Menschen, für das Leben!

Es geht übrigens noch weiter mit den Sabbatverstößen. Jesus heilt einen Kranken. Dürfte er eigentlich auch nicht, ist ja Arbeit. Seinen Kritikern sagt er einfach nur: Wie kann man so unbarmherzig sein? Helfen geht immer! Leben hat Vorrang!